Microsoft-Rollout im Kanton Luzern: jGLP fordert Transparenz, Sicherheit und digitale Souveränität

Die jGLP Luzern kritisiert die Intransparenz beim Microsoft-365-Rollout des Kantons und fordert Aufklärung zur Freistellung des IT-Sicherheitschefs. Eine Studie zeigt: Open-Source-Alternativen sind möglich. Die jGLP verlangt einen Projektstopp und unabhängige Prüfung der IT-Strategie.

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Die Junge Grünliberale Partei Luzern (jGLP) kritisiert die undurchsichtige Kommunikation des Regierungsrates rund um den Microsoft-365-Rollout. Besonders alarmierend: Der kantonale IT-Sicherheitschef wurde kurz nach öffentlichen Hinweisen auf Sicherheitsrisiken freigestellt. Ein Zusammenhang wird vom Regierungsrat zwar bestritten – eine Begründung bleibt jedoch aus.

„Wenn kritische Stimmen in der Verwaltung mundtot gemacht werden, wird Vertrauen zerstört. Unsere Demokratie lebt von Transparenz, besonders bei Digitalisierungsprojekten mit grossem Risikopotenzial“, sagt Benito Morreale, Vorstandsmitglied der jGLP Luzern.

Studie zeigt klar: Microsoft ist nicht alternativlos

Eine umfassende Analyse der Berner Fachhochschule (Februar 2024)1 , beauftragt von der Bundeskanzlei, zeigt deutlich: Es gibt leistungsfähige Open-Source-Alternativen zu zentralen Microsoft-Diensten und diese sind bereits heute einsatzbereit in allen relevanten Bereichen der Verwaltung. Von Emails, Dateienablage über Kommunikation bis hin zu Verzeichnisdiensten. Die Behauptung, Microsoft 365 sei „alternativlos“, ist damit widerlegt.

Diese Lösungen sind skalierbar, interoperabel und lassen sich datenschutzkonform in kantonale IT-Strukturen integrieren – ohne Abhängigkeit von US-Konzernen und ohne Risiken durch den CLOUD Act.

Unsere Forderungen an den Regierungsrat:

  1. Offenlegung der Gründe für die Freistellung des IT-Sicherheitschefs
  2. Transparenz zu Entscheidungsgrundlagen und Sicherheitsaspekten beim Microsoft-Projekt
  3. Projektstopp bis zur unabhängigen Überprüfung durch Datenschutz- und IT-Fachleute
  4. Evaluation & Pilotprojekte mit Open-Source-Lösungen basierend auf der BFH-Studie
  5. Verlässlichkeit bei Personalentscheidungen im sensiblen Bereich der IT-Sicherheit

„Es geht hier nicht nur um Technik – sondern um unsere digitale Selbstbestimmung. Der Kanton Luzern hat die Chance, als Vorreiter einer sicheren, nachhaltigen und souveränen Digitalisierung zu handeln“, so Jason Elsener, Präsident jGLP Luzern weiter.

Die jGLP Luzern wird sich weiterhin entschlossen für Transparenz, Innovation und demokratische Kontrolle im digitalen Wandel einsetzen.

1: Standtke, R., & Tiede, M. (2024). Studie zu Open-Source-Alternativen von Microsoft Services und Produkten in der Schweizerischen Bundesverwaltung: Backend-Services (Version 1.8). Berner Fachhochschule, Institut Public Sector Transformation. https://arbor.bfh.ch/lucky-search?index=eprintslegacy-id&value=22510